Klimastabiler Musterwald der Gemeinde Röttenbach

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Auf einer ca. 1 Hektar großen Fläche hat die Gemeinde Röttenbach einen klimastabilen Musterwald gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim umgesetzt. Nach einem ursprünglichen Antrag der SPD-Fraktion sollten die eigenen Wälder der Gemeinde Röttenbach im Hinblick auf eine klimaresistente Bepflanzung überprüft werden, ggf. sollten auch privaten Waldbesitzern zum Umbau Erläuterungen gegeben werden.

In der Gemarkung Röttenbach gibt es ca. 260 ha Waldflächen, davon sind rund 14 ha Gemeinde eigene Wälder. Vor diesem Hintergrund war es Bürgermeister Ludwig Wahl besonders wichtig, private Waldbesitzer von der Notwendigkeit des Umbaus zu überzeugen und ihnen die Möglichkeiten eines klimastabilen Waldumbaus aufzuzeigen.

Mit der finanziellen Unterstützung der Sparkasse Erlangen – Höchstadt – Herzogenaurach wurde deshalb im Auftrag der Gemeinde Röttenbach durch das AELF ein entsprechender Musterwald mit Informationstafeln aufgebaut. Naturnahe Waldpfade führen durch das Wäldchen am Lohmühlweg gegenüber vom Sportheim, Informationstafeln informieren die Besucher über die Gesamtproblematik und zeigen Lösungswege auf, die auch gleich direkt in der Natur erlebt werden können.

Der klimastabile Wald wurde mit standortheimischen Baumarten, die eine gute Klimaprognose im Hinblick auf das zu erwartende Klima umgebaut. All diese Baumarten würden grundsätzlich dort auch wachsen, wenn der Mensch in der Vergangenheit nicht in die Waldentwicklung eingegriffen hätte.

Der derzeitige Waldbestand besteht weitgehend aus Kiefern, die aus waldökonomischen Gründen weit verbreitet und angebaut sind. Kiefern wachsen besonders schnell, werden vom Rehbock nicht verfegt und haben kaum Probleme mit Verbiss. Kiefern wachsen gleichförmig und eigenen sich besonders als industrielle Standardholzware.

Das große Problem für diese Baumart, ist aber die Trockenheit, die zunehmende Erwärmung und der Mistelbefall. Trockenschäden sind infolgedessen an vielen Kiefern – in unserer jetzt schon bereits trockenen Gegend - zu sehen.

Im klimastabilen Musterwald wurden deshalb Feldahorn, Elsbeere - die im Übrigen auch bei Bienen sehr beliebt sind – aufgeforstet.

Als weitere standortheimische und klimastabile Baumarten wurden ebenfalls Vogelkirsche und Feldahorn gepflanzt. Die natürliche Verjüngung und Haselnusssträucher werden für einen bei uns heimischen Wald sorgen.

Bürgermeister Ludwig Wahl freut sich über das hervorragend gelungene Projekt. „Mir war es ein besonderes Anliegen den Vorschlag von Forstoberinspektorin Frau Saiko aufzugreifen und eine Art Lehrpfad für unsere heimischen Wälder entstehen zu lassen" – „ich bin mir sicher, dass bereits im kommenden Frühling – wenn die Bäume ihr spätwinterliches Aussehen abgelegt haben und ein vitales Frühlingserwachen sich zeigt, unser Wäldchen zum Verweilen, Erkunden, Erforschen und vieles mehr einlädt"

Bürgermeister Ludwig Wahl bedankt sich besonders bei den Projektverantwortlichen Forstoberinspektorin Cornelia Saiko und Technischen Leiter der Gemeinde Röttenbach Heinz Weber, wie Forstrat Stefan Stirnweiß und Forstrat Rainer Seifert für die fachliche und inhaltliche Begleitung. Die Gesamtkosten des klimastabilen Musterwaldes belaufen sich auf ca. 15.000 Euro. Die Sparkasse Erlangen – Höchstadt – Herzogenaurach – vertreten durch den Vorsitzenden des Vorstandes Johannes von Hebel - unterstütze das Projekt mit 7500 Euro.

Der Musterwald der Gemeinde Röttenbach soll auch privaten Waldbesitzern als Vorbild dienen und zum Nachahmen anregen. Förderprogramme und fachliche Begleitung erfolgt durch die Beratungsförsterinnen und Förster des AELF. Die Gemeinde Röttenbach möchte mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leisten. Weitere Informationen zum Thema Klimaschutz in der Gemeinde Röttenbach und zur Klimaschutzstrategie finden Sie auf der Homepage unter www.roettenbach-erh.de/klima