Schlossgrabenstraße
Die Schlossgrabenstraße verläuft um den noch bis Mitte des 20. Jhs. deutlich zu erkennenden Wassergraben des ehemaligen Rittergutes mit Schloss der Truchsesse von Röttenbach. Diese entstammten einer Zweiglinie der Truchsesse von Pommersfelden1 und gelten als die Begründer Röttenbachs. Der Wassergraben wurde im Rahmen des Ausbaus der Kanalisation und der Befestigung von Ring- und Schlossgrabenstraße in den 1960er Jahren zugeschüttet. Dabei wurden hölzerne Wasserleitungen gefunden, durch die der Graben von Westen her mit Wasser versorgt worden war.
Im Volksmund hieß die Schlossgrabenstraße „Judengasse". Es gab in Röttenbach wohl vereinzelt jüdische Mitbewohner, jedoch niemals eine jüdische Gemeinde, wie z.B. in Adelsdorf. Vermutlich deutet der Name eher darauf hin, dass jüdische Händler diesen Weg, in dem das Schlossgesinde wohnte, nutzten, um ihre Waren feilzubieten. Die unmittelbare Nähe des Rittergutes versprach sicherlich einen guten Absatz.
1 Die Truchsesse von Pommersfelden übten schon im 13. Jhd. das wichtige Hofamt des Truchsess, des Aufsehers über die fürstliche Tafel am Hof des Fürstbischofs vom Hochstift Bamberg, aus. Daneben gab es noch das Amt des Marschalls, des (Mund-)Schenks und des Kämmerers. Diese wichtigen Hofämter wurden erblich und somit Bestandteil des Namens. Da es mehrere Adelsgeschlechter gleichen Namens gab, fügte man den Namen des Stammsitzes, in diesem Fall Pommersfelden und dann auch Röttenbach, bei.