Altes Forsthaus

Altes Forsthaus von der Südseite, Foto:Strunz
Blick von der Südseite, Foto: Strunz

Das Sandsteingebäude samt der Scheune im Fachwerkbau wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Es diente als Wohngebäude für Forstpersonal (im Laufe der Zeit Waldaufseher, Forstverwalter, Revierförster, Forstrevierleiter) zur Betreuung des Markwaldes zwischen Röttenbach und Baiersdorf. In einer Chronik des Röttenbacher Lehrers Wenzel Wiedl findet sich eine Liste von örtlichen Wildmeistern und Revierförstern, die bis in das Jahr 1573 zurückreicht.

Der Markwald (Mark= Grenzgebiet) gehörte bis 1810 den Markgrafen Brandenburg-Bayreuth und kam dann zum 1806 proklamierten Königreich Bayern. Die Uraufnahme des amtlichen bayerischen Kartenwerkes (1808-1864) zeigt das heute denkmalgeschützte Forsthaus noch abseits des damaligen Ortskerns von Röttenbach, der sich zwischen Brauerei (früheres Schloss) und Kirche befand. 1967 wurde das bis dahin als Forstdienststelle Röttenbach des Forstamtes Erlangen-West genutzte Anwesen von der Bayerischen Staatsforstverwaltung an einen Privatbesitzer verkauft. Der letzte Förster zog danach mit seiner Dienststelle in ein Wohnhaus in die Erlanger Straße um.

Der Markwald samt Forstrevierleiter in Röttenbach wurde seit der Gründung der damals noch königlichen Bayerischen Staatsforstverwaltung im Jahr 1818 besonders häufigen Zuständigkeitsänderungen der unteren Verwaltungsebene unterworfen.

Bis 1973 waren im nördlichen Markwald die Forstdienststelle Röttenbach, im südlichen Markwald die Forstdienststelle Möhrendorf des Staatlichen Forstamtes Erlangen-West zuständig.

1973 kam es zu einer Forstreform in Folge der bayerischen Gebietsreform (1972): Der Markwald unterstand dem Forstamt Forchheim.

1979 wurde der Markwald vom Forstamt Höchstadt verwaltet, 2004 vom Forstamt Erlangen.

2005 wurden mit der letzten Forstreform die bisherigen Forstämter aufgelöst. Es erfolgte die Gründung der Bayerischen Staatsforsten, AöR (Anstalt öffentlichen Rechts), vor Ort zuständig wurde der Forstbetrieb Forchheim. Die Forstdienststellen Röttenbach und Möhrendorf wurden ebenfalls aufgelöst. Stattdessen kam der Staatswald im nördlichen Markwald zum Staatsforstrevier Forchheim, im südlichen Markwald zum Revier Frauenaurach des Forstbetriebes Forchheim.

Die hoheitliche Zuständigkeit für den Wald aller Besitzarten erhält seitdem die neu gegründete Bayerische Forstverwaltung. Örtlich zuständig ist seither das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth, Außenstelle Erlangen, Revier Röttenbach (Dienststelle im Rathaus Röttenbach).