Denkmalgeschützter Felsenkeller (Anfang 18. Jhd.)

Foto vom Felsenkeller, Foto: Foto: Schulze-Kahleyss
Foto: Schulze-Kahleyss

Wann genau der Keller entstand, ist nicht bekannt. Bereits 1725 wird er aber in einem Kauff-Instrument, in dem Ferdinand Johann Wilhelm, Freiherr von Jö(b)stelsberg Röttenbacher Höfe an den Baron Wolff Christoph Winkler von Mohrenfels verkauft, erwähnt. Unter anderem wird darin verkauft ein

„[...] felsen-keller, welcher Hundert Schuhe in der Länge, in der Höhe Sechs und einen halben Schuh und in der Breit Sieben Schuh hält, worinnen drey gang, welche ebenfalls Sechs und Zwanzig Schuh in die Läng und Sechs und einen halben Schuh in die Höh halten."1

Im Jahr 1747 errichtete Lorenz Kanoffsky einen Keller-Überbau.

1834 verkaufte die Gemeinde dem Gastwirt und Bierbrauer Johann Georg Kötzner jun. den „Felsenkeller beim Bärenbrünnlein oder am Kühtrieb samt dem darüber befindlichen Stück Land ohngefähr 1/3 Tagwerk."2 Seit diesem Jahr also ist der Keller im Besitz der jeweiligen Brauereieigentümer.

Außergewöhnlich für die 65 Meter lange Kelleranlage ist ein zentral gelegener, acht Meter hoher Eiskeller. Mit Fuhrwerken wurden früher Eisschollen aus nahegelegenen Weihern geholt und von oben durch die Luftschächte in den Keller hinunter geworfen, wo sie breitgeschlagen und aufgeschichtet wurden. Diese schmolzen dann langsam, das Wasser versickerte. So konnten auch während des Sommers Temperaturen um die 8 Grad, die zur Lagerung von untergärigem Bier optimal sind, im gesamten Keller gewährleistet werden.

In den beiden hinteren Gängen sind noch die seitlichen Erhöhungen von 40 cm zu sehen, auf welchen die Fässer lagerten, damit sie nicht im Wasser standen. Im vorderen Bereich des Kellers wurden die Gänge aufgefüllt, um den nach dem 2. Weltkrieg hier gelagerten Meerrettich leichter einbringen zu können. Das Bier wurde seit 1911 in dem neben der Brauerei gebauten Eiskeller gelagert.

Während des 2. Weltkrieges diente der Keller immer wieder auch als Luftschutzbunker für die in der Nähe wohnenden Bürger.

Im Jahre 2006 wurde der Felsenkeller mit folgendem Wortlaut in der Denkmalliste des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege gewürdigt: „Sommerkeller der Brauerei Sauer, ehemals zum Schloss zugehörig, weitverzweigte Felsenkelleranlage 18./19. Jh."


1Wiedl, Wenzel: Röttenbacher Geschichte und Röttenbacher Geschichten, Sommer 1985.
2Ebd.


Der Felsenkeller von außen

Foto: „Sauerskeller“ an der Einmündung der Baiersdorfer Straße in die Ringstraße zur Zeit der Robinien-Blüte, Foto: Strunz
„Sauerskeller“ an der Einmündung der Baiersdorfer Straße in die Ringstraße zur Zeit der Robinien-Blüte, Foto: Strunz