Caritasheim, erbaut 1929
Das Caritasheim wurde unter Pfarrer Langenbach, der 1928 nach Röttenbach gekommen war, für Ordensschwestern gebaut, welche die ambulante Krankenversorgung und eine Kinderschule (heute Kindergarten) übernahmen. Er hatte dazu den Verein für Jugendfürsorge und ambulante Krankenpflege Röttenbach e.V. gegründet, über welchen der Unterhalt der Schwestern und der Bau des Heimes sichergestellt werden sollte.
Dennoch war es, vor allem vor und während des Zweiten Weltkrieges, schwierig, Zinsen und Tilgung für das aufgenommene Baudarlehen pünktlich zu zahlen. Neben zahlreichen Spenden der Röttenbacher Bürger erwirtschafteten die Schwestern selbst noch Geld, indem sie zusätzlich den Orgel- und Messnerdienst und „Das Besorgen des Bades“ übernahmen. In einem rückwärtigen Gebäude war die dem Verein angegliederte öffentliche Badeanstalt untergebracht, in der, voneinander abgeteilt, vier Badewannen standen. Jeden Samstag konnten die Röttenbacher dort ihr wöchentliches Bad einnehmen. Dies war so beliebt, dass an manchen Wochenenden bis zu 100,- Mark zusammenkamen.1
Bis 1974 wurde der Kindergarten durch die Ordensschwestern mit einer Gruppe geführt. Man nahm damals nicht nur drei- bis sechsjährige Kinder, sondern auch Säuglinge auf.2 Im gleichen Jahr entstand an der Stelle des ehemaligen Bades der erste Anbau für weitere Kindergartengruppen.
1978 wurden die letzten Schwestern ins Mutterhaus zurück nach Würzburg abberufen. Seitdem unterrichten weltliche Erzieher-/innen die Kinder. Im Jahr 1994 wurde der über sechzig Jahre alte Trägerverein aufgelöst. Heute ist die katholische Kirchenstiftung St. Mauritius, Röttenbach, Träger der Kindertagesstätte.
1Vgl. 50 Jahre Kindergarten, Verein für Jugendhilfe und ambulante Krankenpflege Röttenbach e.V., 1979, S. 12.
2 Vgl. Kath. Pfarramt St. Mauritius: 150 Jahre Pfarrkirche St. Mauritius, Röttenbach 2000, S. 12.